Detlef Freitag und Heinz Kießling qualifizieren sich für die WM in Hamburg
Wien war dieses mal der Austragungsort für das 2. WCS-Qualifikationsturnier des Weltverbandes ITSF. Gespielt wurde auf dem österreichischem Garlando-Tisch, der bekanntlich der am schwierigsten zu spielende Tisch ist. Wieder dabei die beiden amtierenden Senioren-Weltmeister Detlef Freitag und Heinz Kießling vom 1. KSC Kulmbach.
Zum ersten ging es um die direkte Qualifikation für die WM 2017 in Hamburg, zum zweiten wollten die derzeit Weltranglistenersten im Senioren-Doppel ihr Platzierung verteidigen, und letztendlich wollte man zum 3. Mal in folge das Garlando-WCS gewinnen – was Ihnen auch eindrucksvoll und teilweise mit etwas Glück auch gelang.
Schon in der Qualifikation waren die beiden KSC-ler total fokussiert und gewannen mit 7:2, 7:4, 7:0, 7:4, 7:6, 7:0 souverän ihre Spiele.
Platz 2 bedeutete in der KO-Runde Freilos im 8-tel-Finale. Im 4-Finale traf man auf die Schweizer Schükerk/Strassnik, die mit einem deutlichen 3:0 (5:2, 5:3, 5:3) nach Hause geschickt wurden.
Im Halbfinale waren die beiden Engländer Zeaman/Edwards eine wesentlich größere Herausforderung. Zunächst ging man noch mit 2:0 in Führung, doch der englische Goalie brachte Kießlings Trefferquote im 3. und 4. Spiel auf den Nullpunkt und die Engländer glichen zum 2:2 aus.
Doch die beiden Kulmbacher wollten diesen 3. Titel – und so kam wieder einmal die Stunde von Detlef Freitag. Mit 2 Toren aus der Defense schoss Freitag die Deutschen in Führung und Kießling,
der bis dato immer noch nicht traf, ermutigte seinen Partner, nicht aufzugeben und kämpfte um jeden Ball. England kam auf 2:1 heran und Kießling traf nach Korrektur des Abschusspunktes endlich mal wieder einen Ball zum wichtigen 3:1.
Und es wurde weitergekämpft – und der Lohn war ein Block auf der 3 von Kießling der zu einem Eigentor der Engländer führte zum 4:1. England kam noch auf 4:2 heran, doch ein Kracher aus der Defense von Freitag machte den Sieg klar.
"Wir haben gegen England einfach nie aufgegeben und immer an uns geglaubt"Mit einer nicht nachvollziehbaren Leistungssteigerung von Kießling im Finale gegen die beiden Österreicher Auer/Swoboda wurden diese förmlich überrollt und man gewann klar mit 5:2, 5:1 und 5:3.
Triple und WM-Quali geschafft.
Am Sonntag gings an die Einzel. Rang 11 in der Qualifikation für Kießling, und das Aus im ersten KO-Spiel bedeuteten schnell das Ende. Nicht so bei Detlef Freitag. Dieser errang in der Quali mit 5 Siegen (7:1, 7:2, 7:3, 7:6, 7:3) einen hervorragenden 2. Platz und fühlte sich an seinem geliebten Garlando immer wohler. Nach einem deutlichen 3:0-Sieg im 8tel-finale gegen Wolfgang Lawall machte es ihm der Österreicher Alexander Gaal wesentlich schwerer, denn nach 4 Sätzen, die alle 5:4 endeten, Stand es insgesamt 2:2.
Im letzten Satz gab Freitag nochmals Vollgas und gewann mit 5.2. Im Halbfinale traf Freitag auf Christian Auer. Dieser gewann leider deutlich mit 3:0, was immerhin Spiel um Platz 3 bedeutete. Und diese Platzierung wollte Freitag unbedingt – ging es doch schließlich auch um Weltranglistenpunkte. Freitag gewann das Spiel um den 3. Platz und ist somit in der Einzelstatistik aktuell Weltranglistenerster.
Willkommen in den TOP80 in der Welt
WienMit an Bord war auch Nadine Hagen vom 1. KSC Kulmbach die von Kießling/Freitag trainiert und betreut wird. Da es sich für Hagen um das erste Garlando-Turnier handelte, war die Vorgabe ihrer beiden Trainer klar: nicht Letzter werden.
Und Hagen setzte das mit Ihrer Partnerin Pia Merbach mehr als deutlich um. Platz 23 von 34 Teams in der Qualifikation bedeutete KO-Runde erreicht. Und hier kamen die beiden richtig in Fahrt. Das erste Spiel gewannen die beiden mit 3:2 gegen die Schweizer Schwarz/Pfander und die letzten 16 waren erreicht. Doch Hagen wollte plötzlich mehr und puschte ihre Partnerin und die Spielfreude wuchs.
Mit 3:1 gewann man gegen das bulgarisch-deutsche Team Gerova/Pinoo sicher und das 8tel-Finale war erreicht. Hier traf man auf die beiden Russinen Basmanova/Krasnitzkaya, die in der Qualifikation auf Rang 14 standen. Doch Hagen/Mehrbach wuchsen über sich hinaus, ergänzten sich auch in der Defense immer mehr und gewannen völlig verdient mit 3:1.
Waren die beiden Newcomer noch zu stoppen?
Leider ja – denn im 4tel-Finale waren Hagen/Merbach auch mit den Kräften etwas am Ende und die beiden Schweizerinnen Koller/Krüsi nutzen das aus und gewannen 3:1. Platz 5 für Hagen/Merbach ist eine überragende Platzierung, mit der keiner gerechnet hat.
Die Freude über den Erfolg im Doppel überragte die Platzierung im Einzel, bei der Hagen immerhin Platz 33 von 72 erreichte.