Bayerischer Meister 2012

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Erstellt: Donnerstag, 22. November 2012 15:46

Geschrieben von Heinz Kießling

Oldstar Heinz Kießling gewinnt die Bayerische Meisterschaft im Herren-Einzel
Vor Kurzem fand die geschlossene Bayerische Meisterschaft im Tischfussball in Schwabach statt. Über 180 Topspieler und Spielerinnen aus ganz Bayern traten an, um den Bayerischen Meister in den Disziplinen Dameneinzel, -doppel, Neulinge Doppel, Amateurdoppel, Herrendoppel und –einzel auszuspielen. In letzter Disziplin startete auch der für den 1. KSC Kulmbach e.V. spielende Untersteinacher Heinz Kießling, der erst vor kurzem den Weltmeistertitel im Seniorendoppel gewann.

Herr Kießling, nachdem Sie ja schon (wir berichteten) Weltmeister im Seniorendoppel geworden sind, wie bewerten Sie da den Bayerischen Meistertitel?
Ich freue mich riesig. Wir Senioren werden doch meist etwas belächelt hinsichtlich unserer „Leistungen“. Und leider dürfen wir bei großen Tischfussball-Turnieren nicht an den Herren-Disziplinen teilnehmen – wahrscheinlich weil die Jungen Angst haben, zu verlieren höhöhö. Das war auf der Bayerischen Meisterschaft anders und da konnte ich endlich mal Vollgas geben und den Youngsters mal zeigen, dass wir Senioren noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Denn gerade beim Tischfussball ist Erfahrung sehr wichtig – dass ich es aber bis ins Finale schaffe, hätte ich nicht gedacht.

Ist das ihr erster Bayerischer Meistertitel?
Ja – es ist mein erster Titel und auch der erste Titel eines Oberfränkischen Spielers seit Gründung des BTFV e.V. im Jahre 2006 – und ich bin zugleich der älteste Bayerische Meister.

Wieviele Spieler nahmen in dieser Disziplin teil?
170.

Wieviel Spiele mussten Sie bestreiten?
Bis ins Finale waren es auf der Gewinnerseite 7 Spiele im Modus Best of 5 ( das heißt mindestens 3 bis max 5 Spiele je Gegner). Insgesamt habe ich fast 35 Sätze gespielt. Und wenn man bedenkt, dass ein Satz im Schnitt 4-5 Minuten dauert, waren das rund 2,5 Stunden volle Konzentration und Kampf – denn die Jungen wollten einfach nicht gegen mich verlieren.

War es nur die Erfahrung die zum Sieg führte?
Natürlich nicht – ich glaube es war einfach mein Tag, denn schon beim Einspielen hatte ich ein wahnsinns feeling. Letztendlich lag es vermutlich an meinen unterschiedlichen Deckungsvarianten (hatte für jeden Stil eine andere Deckung ausprobiert) und an meinen variablen Schusstechniken - ich habe einfach alles eingesetzt was ich wusste – und das hat die Gegner ganz schön verwirrt. Außerdem war mein Siegeswille an diesem Tag einfach brutal hoch. Von einem Gegner habe ich nach dem Spiel gehört, wie er zu einem anderen gesagt hat: „der Kießling ist doch nicht ganz dicht, der kämpft ja wie ein Stier. Ich wußte gar nicht, was ich schießen soll.“

Waren Ihre Gegner nur unerfahrene Spieler?
Ganz und gar nicht. Im Herreneinzel nehmen alle Topspieler teil, weil das die Königsklasse ist. Und mein erster Gegner war gleich Kurt Seisenberger, Bayerischer Meister von 2010, Rangliste Platz 134 bei P4P von über 2000 Aktiven. Da Spiel ging über 5 Sätze und in den ersten Sätzen hatte keiner von uns einen Fehlschuss. Erst als ich meine Deckung änderte, kam ich auf die Siegerseite und gewann im 5. Satz mit 6:4. Die nächsten beiden Spiele gewann ich jeweils mit 3:1. Die „Youngsters“ haben mich total unterschätzt und so lag deren Trefferquote bei ca. 50 % - meine bei 95 %. Und dann kam Nico Voigt – Elitespieler bei P4P, aktuelle Rangliste Platz 20 und Deutscher Meister im Herren-Doppel 2009, Deutscher Meister Herren-Einzel 2008 und Nationalspieler DTFB. Rund 40 Zuschauer beobachteten diese Schlacht und wunderten sich über das Schlitzohr Kießling. Vor allem meine speziell auf seinen Schussstil abgestimmte Defensive war absolut effektiv und hat ihn total genervt weil er nichts traf. Ich dagegen aber schon…. Und so gewann ich mit 3:1 Sätzen auch für mich überraschend deutlich. Die nächsten drei Spiele gingen erneut mit 3:2, 3:0 und 3:1 an mich und so war ich im Finale. Hier traf ich Richard Füssel, den ich schon in der Vorrunde mit 3:1 besiegt hatte. Er hatte erneut keine Chance. So war mir der Titel einfach nicht mehr zu nehmen und hat mir die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft Mitte November gesichert.

Was sind die nächsten Ziele?
Deutscher Meister zu werden und dadurch die Qualifikation für die Multitable-WM in Nantes (Frankreich) zu erreichen.