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- Erstellt: Mittwoch, 21. März 2012 15:20
- Geschrieben von Alex Hansl
Das Abstiegsgespenst geistert wieder mal herum
In der Vorrunde der 1.Bundesliga 2012 des DTFB und der DTFL gab es für die Bierstädter im hessischen Staufenberg dieses Mal nicht viel zu lachen.
Man ist zwar aus den letzten Jahren schon desöfteren dem Abstiegstod von der Schippe gesprungen, doch so akut wie in dieser Saison war es bisher noch nicht.
Mit nur einem Sieg aus sieben Spielen steht der traditionsreiche Verein 1.KSC Kulmbach e.V. an der Schwelle zur Zweitklassigkeit.
Dabei war in dieser Vorrunde viel mehr drin als diese magere Ausbeute. Oftmals vergebene Führungen gegen vermeintlich stärkere Gegner - die sich nicht als solche entpuppten - führten zu dieser Misere.
Doch dazu gleich mehr in den einzelnen Spielberichten. In unserer Fotogalerie findet Ihr zudem knapp 100 neue Impressionen von diesem Event.
1.KSC Kulmbach e.V. vs. Kickerclub Schorndorf
In der ersten Partie stand man wieder einmal dem Gegner vom Kickerclub Schorndorf gegenüber, mit dem man schon so manches Duell hatte.
Die Bilanz in allen Spielen gegen Schorndorf ist ausgeglichen und das gab natürlich Mut im allerersten Spiel, das immer ein Knackpunkt zum Hereinfinden in den Turnierverlauf ist.
So startete Schorndorf in den ersten drei Spielen mit einem Vorsprung von 0:6 Punkten, welchen die Bierstädter nach und nach zum 7:7 ausgleichen konnten.
Ab da war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, denn die folgenden Matches bis zum 11:11 konnte kein Team für sich entscheiden.
Dann der Einbruch beim 1.KSC Kulmbach: Kein einziges Spiel konnten die Bierstädter mehr für sich entscheiden und so geriet man am Ende mit 11:21 unter die Räder.
1.KSC Kulmbach e.V. vs. TFC Devils Oldenburg
Als zweite Partie an diesem Wochenende stand man den Devils aus Oldenburg gegenüber, die in dieser Saison wohl einer der Titelanwärter sein werden (vorab sei gesagt, dass Oldenburg im Turnierverlauf sogar den letztjährigen Meister aus Hannover besiegt hat).
Nach dem Dämpfer aus dem ersten Match war man natürlich etwas geknickt, aber dennoch bereit zu kämpfen. Doch gegen diese Übermacht aus Oldenburg war kein Kraut gewachsen, was nach einem schnellen Rückstand von 1:11 allen klar wurde.
Zu stark und individuell sind die Devils in diesem Jahr und in unserer derzeitigen Verfassung gab es hier nichts zu holen.
Der Rückstand vergrößerte sich von Spiel zu Spiel zusehends, auch wenn die Kulmbacher noch den ein oder anderen Punkt abluchsen konnten.
Dennoch war dies eine Lehrstunde für den 1.KSC Kulmbach e.V. und am Ende stand ein ungefährdeter Sieg für Oldenburg mit 6:26.
DFST Passau vs. 1.KSC Kulmbach e.V.
Nachdem das erste grob vergebene Match und das zweite chancenlose Spiel verdaut waren, ging es gegen das Dreiflüsse Soccer Team aus Passau an den Start, in dem die Bierstädter eine positive Bilanz aus den Begegnungen der letzten Jahre verzeichnen können.
Mit diesem Hintergedanken startete der 1.KSC auch mit großem Selbstbewusstsein in die Partie und konnte die ersten drei Spiele zum 0:6 für sich verbuchen.
Doch einige Nachlässigkeiten brachten die Passauer wieder zurück in die Spur, die sich Stück für Stück zum 9:9 herankämpften.
Die Kulmbacher wehrten sich aber standesgemäß und holten sich die Führung Stück für Stück wieder zurück und die Entscheidung fiel im letzten Spiel zu Gunsten des 1.KSC Kulmbach e.V..
In dieser Begegnung gab es dann den bereits angesprochenen einzigen Sieg an diesem Wochenende mit 13:19.
1.KSC Kulmbach e.V. vs. Soccer Team Vilsbiburg
Im letzten Match an diesem Samstag bekam man es mit einem weiteren bayerischen Konkurrenten zu tun, nämlich dem Soccer Team aus Vilsbiburg.
In der letzten Saison hatte man gegen das damals stärker besetzte Team einen Vorsprung von 15:3 ausgespielt, den man dann noch zum 16:16-Endstand versemmelte.
An diesem Wochenende waren die Vilsbiburger schwächer besetzt und so witterten die Bierstädter eine Chance, die man auch nutzen wollte.
Dementsprechend motiviert ging man an die Sache und konnte dem Gegner auch jederzeit Paroli bieten. In diesem Match waren beide Teams auf Augenhöhe und dies spiegelte sich auch in den Zwischenständen wider: 3:3, 5:5, 6:6, 8:8.
Dann wachten die Kulmbacher auf, aber nur um kurze Zeit später wieder in einen Tiefschlaf zu fallen. Nach drei Siegen in Folge stand es 13:9 für den 1.KSC Kulmbach und man war dem Sieg bereits sehr nahe gekommen.
Doch dann wieder die unverständliche Diskrepanz im Kulmbacher Spiel, die den Gegner wieder auf die Sonnenseite zurück verhalf.
In den letzten 5 Spielen konnten die Bierstädter nur ein mageres Pünktchen nach Hause holen und so stand am Ende der nachlässige verschenkte Sieg für Vilsbiburg mit 14:18 auf dem Papier.
1.KSC Kulmbach e.V. vs. Cim Bom Bom Wedel
Neuer Tag, neues Glück. Vor dem ersten Match am Sonntag gegen Cim Bom Bom Wedel spukten noch die vergegebenen Spiele vom Vortag in den Köpfen der Kulmbacher herum.
Und das gerade gegen Wedel, die uns in den letzten Jahren derbe Schlappen verpasst hatten. Doch aufgeben wollte man nicht, das kam nicht in Frage.
Dementsprechend motiviert ging es in diese Partie, in welcher sich kein Team als besser herauskristallisierte.
Die Kulmbacher starteten fulminant mit einer 5:1-Führung in die Begegnung, die Wedel aber bis zum 7:7 wieder egalisieren konnte. Ab diesem Zeitpunkt lief der 1.KSC Kulmbach ständig einem Rückstand hinterher, den man aber zum Ende hin beim 13:13 wieder wett machen konnte.
Doch auch dann wieder die altbekannten Fehler: Die fehlende und schlussendliche Konsequenz im Kulmbacher Spiel brachte die Jungs aus Wedel auf die Siegerstraße zurück und der 1.KSC verzeichnete nach dem 15:17-Endstand für Cim Bom Bom Wedel seine vierte Niederlage an diesem Wochenende.
1.KSC Kulmbach e.V. vs. OTC Ottweiler
Vorletzte Begegnung an diesem Wochenende und der Gegner war der saarländische Verein vom OTC Ottweiler.
Sicherlich weiß man, dass der 1.KSC Kulmbach seine Stärken nicht unbedingt auf dem Bonzini hat, doch in der Vergangenheit zeigte man z.B.gegen Braddock Burbach auch auf dem Auswärtstisch tolle Leistungen.
Doch in diesem Spiel war der Knackpunkt eher die katastrophale Leistung auf dem Heimtisch Leonhart, die Ottweiler zu diesem Sieg verhalf.
Nach einer anfänglichen 3:1-Führung für die Bierstädter ließ man den Gegner auf dem Heimtisch immer wieder freie Hand (wenn auch oftmals glücklich für den Gegner), und das spiegelte sich dann natürlich in der Gesamtleistung wider.
Immer weiter geriet der 1.KSC Kulmbach in Rückstand zum 6:10 und 9:15.
Irgendwie war der Wurm drin, die altbekannten Schwächen des 1.KSC Kulmbach offenbarten sich an jeder Stange des Heimtisches, sodaß es für Ottweiler ein leichtes war, sich diesen Sieg mit 13:19 zu sichern, obwohl hier mehr für den 1.KSC Kulmbach drin war.
1.KSC Kulmbach e.V. vs. Shootclub Wiesbaden
Im allerletzten Match in der Vorrunde 2012 wollte sich der 1.KSC Kulmbach wenigstens noch ein wenig aus der Affäre ziehen.
Die Tabelle gestaltete sich zu diesem Zeitpunkt so, dass man mit einem Sieg immer noch aus dem untersten Keller herauskommen konnte.
Der Aufsteiger Shootclub Wiesbaden wäre wohl keine allzugroße Schwierigkeit gewesen, wenn die Bierstädter ihre volle Leistung gezeigt hätten. Aber irgendwie war wieder der Wurm drin, man lief immer einem Rückstand von 2-4 Punkten hinterher und konnte nicht zum Ausgleich kommen.
Erst in der letzten Phase der Partie wachten die Kulmbacher auf, doch da war es bei einem Spielstand von 10:16 bereits zu spät.
Mehr Druck und Präsenz am Tisch hätte in dieser Begegnung zu einem Sieg oder zumindest einem Unentschieden führen können, doch am Ende setzte sich Shootclub Wiesbaden mit 15:17 durch.
FAZIT der 1.Bundesliga Vorrunde 2012:
Ein Sieg und 6 Niederlagen ist definitiv keine Grundlage, um in der höchsten deutschen Liga mitmischen zu können.
Sicherlich werden die anderen Teams immer stärker, auch aufgrund von der Söldnermentalität. Doch das darf nun keine Ausrede sein, denn man hatte es selbst in der Hand und vergab die meisten Spiele durch Unkonzentriertheit, Nachlässigkeit und fehlendem Druck.
Nachdem der 1.KSC Kulmbach in der Tabelle der Gruppe B auf dem 10.Platz von zwölf verweilt, wird es zur Rückrunde und den Playoffs mit einer solchen Leistung sehr schwer werden, den Abstieg noch abzuwenden. Zwar sind wir in diesem Bereich wirklich erprobt, denn in den letzten Jahren spielten wir immer gegen den Abstieg. Doch in dieser Saison muss schon ein Wunder geschehen, damit wir uns in der höchsten deutschen Klasse halten können.