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- Erstellt: Dienstag, 15. Februar 2011 14:23
- Geschrieben von Heinz Kießling
Weltmeister im Tischfussball kommen vom 1. KSC Kulmbach
4 Tage war Nantes (Frankreich) wieder Austragungsort der Weltmeisterschaft im Tischfussball. Über 500 Spieler aus 34 Nationen, 15.000 Zuschauer und Live-Berichte von Eurosport 2 gaben diesem Event einen würdigen Rahmen und zeigten professionelles Tischfussball auf allerhöchstem Niveau.
Diese hervorragenden Vorraussetzungen waren schließlich höchste Motivation für die beiden KSC-Spieler Freitag/Kießling und so spielten sie in ihrer Disziplin Senioren-Doppel eine überragende Gruppenphase und erzielten mit 6 Spielen 6 Siege, was den 1. Platz in der Vorrunde bedeutete.
Bekam man aufgrund der Erstplatzierung im Achtelfinale noch Freilos, kam es im Viertelfinale zum Spiel gegen die Italiener Ragona/Spinari, die durch ihr schnelles Spiel sehr unangenehm waren. Die Kulmbacher nahmen aber gezielt das Tempo aus dem Spiel, konzentrierten sich dabei auf ihre technische Überlegenheit und ließen dadurch den Italienern keine Chance und besiegten sie mit 3:0 Sätzen klar.
Im Halbfinale traf man auf die beiden favorisierten US-Boys Steve Mori (Vizeweltmeister im Einzel) und Steve Corioso, die im Viertelfinale die Mannschaftskollegen Redel/Stachowiak überraschend ausschalteten. Nach einem spannenden Kampf in dem die Kulmbacher leider zwei Satzbälle vergaben, wurde dies bitter bestraft und sie mussten sie sich den Amerikanern in 4 Sätzen geschlagen geben, so dass es am Ende „nur“ für den 3. Platz und damit Bronze reichte. Die beiden Amerikaner wurden dann im Finale gegen die Engländer Ziemann/Haddon souveräner Weltmeister.
Nach den Doppel- und Einzeldisziplinen begannen die Mannschaftsdisziplinen. Dabei präsentierte sich die deutsche Seniorennationalmannschaft mit den Spielern Manfred Redel, Jürgen Stachowiak, Josef Cornelius, Hans-Friedrich Kircher, Detlef Freitag und Heinz Kießling auf ihrem Heimtisch TECBALL in überragender Spiellaune und so ging in der Vorrunde kein einziges Spiel verloren.
Weder Italien auf ROBERTO SPORTS im Achtelfinale, noch Frankreich auf BONZINI im Viertelfinale hatten gegen die geschlossene Mannschaftsleistung der Deutschen eine Chance. So traf man im Halbfinale auf den Angstgegner England auf deren Heimtisch TORNADO. Im ersten Doppel legten Kircher/Stachowiak den Grundstein für den späteren Sieg. Dabei trug die hervorragende Defensivleistung von Jürgen Stachowiak entscheidend zum 2:1 Satz-Sieg bei, was zum 1:0 für Deutschland führte. Im zweiten Spiel musste der Untersteinacher Heinz Kießling im Einzel gegen den 2. derWeltrangliste Boris Atha antreten. In einer wahren Schlacht gaben die beiden Oldstars keinen Ball verloren und jeder gewann sein Spiel auf seinem Heimtisch und so mussten beide in den Entscheidungssatz, der stets abwechselnd mit 2 Bällen auf beiden Tischen gespielt werden musste. Ein nervenaufreibendes Spiel, bei der die Führung ständig wechselte aber der kämpferisch stärkere Kießling schließlich mit 9:7 für sich gewann. Dies bedeutete 2:0 Führung für Deutschland und es fehlte nur noch ein Punkt ins Finale.
Durch das verlorene Einzel war England niedergeschlagen und so hatten Detlef Freitag und Heinz Kießling im entscheidenden Satz gegen den Vizeweltmeister im Doppel Zieman/Huddon keine großen Mühen und gewannen Ihre beiden Spiele souverän und Deutschland war im Finale.
Hier traf man auf den Vorjahressieger USA – und man hatte noch eine Rechnung vom Vorjahr offen als man im Finale verloren hatte. Volle Konzentration war hier gefragt, um die starken US-Boys zu schlagen. Aber Deutschland wuchs an diesem Wochenende über sich hinaus und Coach Josef Cornelius lies die gleiche Aufstellung wie gegen England antreten. Im ersten Doppel ließen Kircher/Stachowiak dem Gegner weder auf ihrem Tisch TORNADO noch auf dem Heimtisch TECBALL eine Chance und Deutschland führte nach 2 Sätzen mit 1:0 nach Punkten. So musste erneut Heinz Kießling sein Einzel bestreiten gegen den aktuellen Vize-Weltmeister im Einzel und Weltmeister im Doppel Steve Mori aus Salt Lake City.
Den ersten Satz auf Tornado gewann der Amerikaner mit 5:3. Auf dem Tecball revanchierte sich Kießling ebenfalls mit 5:3 und wieder hieß es Entscheidungssatz. Aufgeputscht und angefeuert von seinen Teamkollegen brachte gleich der 1. Ball die Wende. Schlitzohr Heinz Kießling nutzte die Unaufmerksamkeit des Amerikaners sofort aus und ging mit 1:0 in Führung. Dann 2 Bälle auf dem TECBALL – und Kießling kam immer mehr in Fahrt und gegen sein schnelles Spiel hatte der Amerikaner keine Chance was die 3:0 Führung bedeutete. Mit den nächsten beiden Toren auf Tornado kam der Amerikaner nochmal zum 3:2 heran. Erneut hieß es Tischwechsel und ein Sieg auf Tecball war möglich. Kießling ließ nichts mehr anbrennen und schoss den Amerikaner mit 5:2 in Grund und Boden was die 2:0 Führung für Deutschland bedeutete.
Dann kam erneut das entscheidende Doppel mit Freitag/Kießling gegen MacIntosch/Courioso. Die Spannung war unglaublich hoch und die Spieler ließen Ihrer Anspannung auch verbal freien Lauf. Im ersten Spiel siegten die Amerikaner deutlich mit 5:1. Unbeeindruckt davon gewannen die beiden KSC-ler auf ihrem Heimtisch mit 5:3 und glichen somit zum 1:1 aus, was erneut den Entscheidungssatz brachte. Aber Detlef Freitag war für die Amerikaner an diesem Wochenende nicht mehr zu bezwingen – der Titel musste her. Die US-Boys konnten schießen was sie wollten, Pinshot, Jet oder Pushshot – keine Schusstechnik bezwang Freitag. Dies gab Kießling schließlich soviel Selbstvertrauen, dass er sich sogar beim Stand von 3:2 einen sogenannten Trickshot, einem „gedrückten Bandenschuss“ zum 4:2 erlaubte, was den Amerikaner total verwirrte, hatte er doch diesen Schuss noch nie gesehen. Auch die Psychospielchen von MacIntosch beeindruckten die beiden KSC-ler wenig und sie spielten voll konzentriert ihr Spiel weiter.
Als die Amerikaner wieder stärker wurden, schoss Freitag mit einem unhaltbaren „Rechts-Lang“ aus der Verteidigung Deutschland zum WM-Titel.
Dieses hervorragende Event bescherte Deutschland noch weitere Titel und man wurde erneut die erfolgreichste Nation bei dieser Weltmeisterschaft.
Weitere Erfolge von Deutschen Spielern:
Josef Cornelius – Senioreneinzel 3. Platz
Uli Stöpel – Senioreneinzel 1. Platz
Ruben Heinrich –Herrendoppel 2. Platz
Sandra Ranff –Dameneinzel 1. Platz
Sabine Steinlechner –Dameneinzel 2. Platz
Damen-Nationalmannschaft – 2. Platz
Herren-Nationalmannschaft – 3. Platz
Jugendnationalmannschaft – 3. Platz