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|NEWS| Zum 4. Mal Weltmeister

Corrado Musa und Franco Farone gegen Heinz Kießling und Detlef Freitag

Detlef Freitag und Heinz Kießling holen Gold, Silber und Bronze bei der Tischfussball WM bei den Senioren in Spanien

Die Tischfussball Weltmeisterschaft 2019 der Weltorganisation ITSF fand vom 2. Bis 7. Juli im spanischen Murcia im Palacio de los Deportes statt. Bei Außentemperaturen von über 38° trafen sich in gut klimatisierten Hallen mehr als 800 Spieler aus 34 Nationen und kämpften um das Edelmetall.

In mehr als 43 Disziplinen rangen Herren, Damen, Junioren, Senioren und unsere Rollstuhlfahrer um die Plätze. Die deutsche Delegation stellte mit 123 Aktiven die größte Teilnehmerzahl. Mit dabei waren auch die beiden Akteure des 1. KSC Kulmbach e.V., Detlef Freitag und der Untersteinacher Heinz Kießling. Beide dominieren seit Jahren die europäische Tischfussballszene bei den Senioren mit und traten mit der Erwartung an, mindestens 1 Medaille zu holen.

Als Heimtisch wählten die beiden Kulmbacher im Doppel während der gesamten WM den am schwierigsten zu spielenden GARLANDO-Tisch, auf dem die beiden schon 5x den World-Serious-Titel im Doppel bei den Senioren in Folge gewannen, im Einzel wählte Freitag ebenfalls den GARLANDO, Kießling den LEONHART, das Nationalteam ebenfalls LEONHART.

Am Dienstag, den 2.7., starteten die beiden mit der Deutschen Senioren Nationalmannschaft ins Turnier. Als Dank an den spanischen Tischfussballverband, der die WM ausrichtete, wurde auch auf dem nicht offiziellen ITSF-Tisch, dem spanischen 2LEGS TECNO, mit seinen sehr speziellen Regeln gespielt. Mit 8 Nationalteams im Einfach-KO-Modus startete man gleich im Viertelfinale. Und Deutschland siegte gegen Japan und gegen Canada und stand plötzlich gegen Spanien im Finale. Die Deutschen konnten zwar gegenhalten, waren aber letztlich gegen die klar favorisierten Spanier chancenlos. SILBER im Team am ersten Tag – das ging ja gut los.

Am Mittwoch startete neben Rollerball auch die Doppel-Disziplinen im Classic mit 43 Teams im Einfach-KO. Freitag/Kießling, denen der sog. Klassische Stil im Blut liegt, bekamen gleich im allerersten Spiel den mehrfachen Weltmeister aus den USA, Greg Mendel mit seinem Partner Randy Price auf dem TORNADO als Gegner und die Amis kamen auf dem GARLANDO überhaupt nicht klar. Nach dem Gewinn der Tischwahl beim Münzwurf wählten die deutschen den TORNADO, was die Amis überhaupt nicht verstanden.

An beiden Tischen wurde je ein Satz bis 5 gespielt, und jedes Team gewann auf seinem Heimtisch. So ging es in den entscheidenden 5ten Satz, bei dem aufgrund der Tischwahl erst 1 Ball auf dem TORNADO und dann abwechselnd 2 Bälle auf jedem Tisch gespielt werden mussten bis maximal 8. Und beim Spielstand von 5:5 ging der Plan der beiden Kulmbacher auf, schafften das erhoffte Break und siegten mit 7:5.

Die nächsten Spiele gegen die Italiener De Matteis/Mello und das französische Team Benoit/Serra gewann man souverän und stand nun im Viertelfinale gegen die deutschen NationalTeamkollegen Claus und Josef Cornelius auf BONZINI. Und wie schon gegen die USA ging der Plan der beiden Kulmbacher, stets am Fremdtisch das Spiel zu beginnen, erneut auf. Mit einem fulminanten Sieg am Bonzini und dem darauffolgenden Sieg am GARLANDO ging man gleich mit 2:0 in Führung – Break geschafft. Den 3ten Satz verlor man aber hatte Matchball am eigenen Tisch und verwandelte sicher. Beim Einzug ins Finale gegen die Amerikaner Rick Marcias und Bruce Nardoci war dann die Luft raus und die Amerikaner gewannen deutlich. Da aber die Platzierung 3 und 4 nicht ausgespielt wurde, war BRONZE sicher.

Am Donnerstag starteten die Einzeldisziplinen bei den Senioren mit 87 Spielern in der Qualifikation. Hier lief es noch gut für die beiden KSC-ler, denn nach 8 Spielen in der Qualifikation belegte Freitag Rang 10 und Kießling Rang 8 und beide erhielten in der ersten KO-Runde ein Freilos. Freitag unterlag leider gegen den Deutschen Jakobus Steuerwald im 5. Satz knapp. Kießling, der ebenfalls den Deutschen Stefan Strauch als Gegner hatte, siegte mit 3:1, wobei jeder Satz 5:4 ausging. Gegen Robert Mauer aus Österreich siegte der Untersteinacher Kießling ebenfalls mit 3:1 und stand somit im Viertelfinale – erneut gegen seinen Teamkollegen Claus Cornelius. Dieses Mal revanchierte sich Cornelius und Kießling verlor 3:1 gegen seinen Teamkollegen, was Platz 5 im Einzel in der Gesamtwertung bedeutete.

Am Freitag starteten die Doppeldisziplinen bei den Senioren mit 49 Teams. Nach 6 Siegen von 8 möglichen belegten Freitag/Kießling Platz 11 in der Qualifikation. Im ersten KO-Spiel trafen sie auf die Japaner Narita/Eto auf TORNADO und siegten souverän mit 3:1 und im anschließenden erneuten Deutsch-Deutschen Duell gegen Droese/Baars auf dem italienischen Tisch ROBERTO mit 3:0. Wie es das Schicksal so will traf man erneut im Viertelfinale auf die beiden Amerikaner Mendel/Rice, die man im Classic aus dem Turnier warf, doch dieses Mal revanchierten sich die beiden Amerikaner und besiegten Kießling/Freitag mit 3:1, was Platz 5 bedeutete.

Am Samstag startete dann der Nationencup der Senioren mit 12 Teams in der Qualifikation. Bei den Teamwettbewerben wurde bis 40 Tore gespielt, wobei stets in 4er-Schritten bis 40 Tore gespielt wurde (bis 4, 8, 16, 20 usw. bis 40. Steht es z. B. 20:12 Toren für Team A, so geht das nächste Spiel bis 24, d.h. theoretisch kann Team B kann bis zu 15 Bälle spielen und dadurch den Abstand wieder egalisieren. Da Josef Cornelius seine letzte WM als Coach absolvierte, wollte er unbedingt GOLD. Und der Druck auf die Spieler wuchs. Die Nervosität im Team stieg unerklärlicherweise an und so verlor man das erst Qualifikationsspiel gegen Niederlande deutlich.

Auch gegen die schnell spielenden Italiener stand das Team der Deutschen Seniorennationalmannschaft völlig neben sich und verlor auch das zweite Spiel, doch gegen JAPAN fing man sich wieder und gewann deutlich. In der KO-Runde ging es im ersten Spiel erneut gegen Italien. Nach einer kurzen und intensiven Teambesprechung mit Coach Cornelius war klar, dass man sich auf das schnelle Spiel der Italiener nicht erneut einlassen durfte, sondern konzentriert und effizient punkten musste, was das Team auch umsetzte und klar gegen Italien mit 40:31 gewann.

Im nächsten KO-Spiel ging es gegen Österreich, und die hatten in der Vergangenheit noch nie gegen Deutschland gewonnen, so auch an diesem Tag nicht und man gewann deutlich mit 40:29. So war die Schweiz die zu diesem Zeitpunkt noch Vizeweltmeister der nächste Gegner auf dem Weg ins Finale.Das Deutsche Nationalteam steigerte sich immer mehr und nutzte seine Chance und gewann nach einem ständigen Führungswechsel in der Anfangsphase letztendlich deutlich mit 40:30, und das Finale war erreicht.

Hier traf man auf die starken Engländer, die sensationell das Team USA aus dem Rennen warf. Hochkonzentriert startete Deutschland mit Stöpel/Dirks die sogleich einen 2 Punktevorsprung herausholten, und Freitag/Kießling verteidigten diesen Vorsprung. Deutschland baute den Vorsprung immer weiter aus. Kießling, der im Finale nicht seinen besten Tag hatte, lies sich trotz eines stolzen Vorsprungs nach seinem 2. Spiel auswechseln, um diese große Chance, den Titel zum vierten Mal zu holen, nicht noch zu verspielen. Und der Joker Jakob Weitz lies mit Freitag nichts mehr anbrennen und die deutschen Senioren wurden mit einem deutlichen 40:24 Sieg zum vierten Mal Weltmeister.

Für Freitag der vor der WM schon seinen Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt gab und auch Kiessling der nach dem WM Titel ebenfalls seinen Rücktritt bekannt gab, war es der krönende Abschluß nach fast 10 Jahren Nationalteam mit 4 WM Titeln, 2 x Silber und einmal Bronze und damit zu den erfolgreichsten Spielern im Tischfussball in der WM Geschichte in Nationalteams gehören.

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