- Details
- Erstellt: Freitag, 17. August 2018 10:00
- Geschrieben von Heinz Kießling
1.KSC Kulmbach e.V. 1 vs. Soccer Club Foosion Bayreuth 1
DAS BISHER IRRSTE SPIEL DES JAHRES!
Am Freitag ging es weiter in der Landesliga mit dem Heimspiel des KSC 1 gegen Foosion Bayreuth. Und was war denn da los. Bayreuth trat mit nur 4 Leuten an? Der ja schon beinahe „TraditionsClub“, der sich aus den beiden Teams Bayreuth und Eckersdorf gegründet hat, hat Personalprobleme? Gott sei Dank gibt es ja die 4-Spieler-Regelung…
Gott sei Dank? Oder ist diese Regelung vielleicht mitverantwortlich für den Untergang von einigen Mannschaften, die in den Anfangszeiten aus 8 oder mehr Spielern bestanden? (Übrigens – im Saarland wird heute noch mit 10 Leuten in einer Mannschaft in der Liga gespielt. Ich war da mehrmals dabei – die Stimmung ist einfach beeindruckend – und der Wirt freut sich.)
Nicht nur Bayreuth, auch Kulmbach und andere Mannschaften im Norden Bayerns spielen immer öfters mit nur 4 Leuten, weil in dem Moment, in dem eine Mannschaft mit 4 Leuten „komplett“ ist, sich anscheinend andere einfach nicht mehr berufen fühlen, ihr Team zu komplettieren, einfach dabei zu sein und sich dadurch immer mehr unbewusst aus dem Team zurückziehen. Die Folge ist, das Interesse am Teamgeist wird immer weniger, die Lustlosigkeit gewinnt immer mehr und als schleichender Vorgang werden wir immer weniger Spieler.
"4 kleine Jägermeister, die hatten voll viel Lust..."Doch nun zum Spiel. Kulmbach war mit Kirsch, Rattler, Schirmer, Gralla und Kießling und Bayreuth mit Neuer (nicht der Neuer von Bayern, meine den Jan aus Eckersdorf), Bergmann, Bediroglou und Goldfuß durchaus gut besetzt, folglich kein „Kanonenfutter“ für die zuletzt stark spielenden Kulmbacher. Ganz im Gegenteil. Bayreuth hielt gut mit und es war von Anfang an Kampfgeist gefragt. Spielstand nach dem ersten Viertel: 7:7.
Vor dem 2. Viertel bewahrheitete sich wieder einmal, dass man mindestens 5 Spieler braucht. Steffen Rattler hatte keinen guten Tag und hat sich sofort nach der 1. Runde auswechseln lassen und Heiko Gralla musste ran. Bayreuth, davon völlig unbeeindruckt, legte nach und zog mit einem Doppelpack und 2 Siegen im Einzel auf 17:11 davon.
Holladiewaldfee – Kulmbach, bitte aufwachen! Also drehten die Kulmbacher im 3. Viertel auf – allerdings entgegen den Uhrzeigersinn. Wieder gabs im Doppel und Einzel doppelt auf die Mütze und die Wagnerstädter zogen mit erneut 10:4 Punkten auf 27:15 davon. Das wars dann, oder?
4 kleine Jägermeister, die hatten voll viel Lust...
Ja – Steffen Rattler zeigte durch seine selbständige Auswechslung nicht nur einen erfolgsorientierten Teamgeist, sondern er wirkte an diesem Abend auch als unglaublicher MOTIVATOR.
Wohlwissend, dass Kulmbach ALLE Spiele in der letzten Runde gewinnen musste, bot er an, wenn Kulmbach dieses Spiel noch dreht, gibt er eine Runde aus – hätte er nicht sagen sollen.
Kurze Abstimmung zwischen Dave und Heinz hinsichtlich Aufstellung und ab ging die Luzie. Kampf bis zum bitteren Ende, und die ersten beiden Doppel wurden gewonnen. Die Spannung stieg. Und die Erbeere (eigentlich ein Weichobst) zeigte mit seinem harten Spiel, dass ER nicht dazu gehört.
Die Spannung stieg weiter. Kießling musste in seinem Einzel gegen den bis dahin stark aufspielenden Jan Neuer ran. Neuer hatte an diesem Tag eine unglaubliche Erfolgsquote auf der 3. Lässiter lockerte seinen Colt – und nach gefühlten 7 Minuten und 2:0 Sätzen wars vorbei für Jan. Auf die Frage von Kießling, was denn los war, antwortete der: das ging mir zu schnell…
Persönliche Anmerkung (Hahahahahahhahahaaaaaaaaaaahahahah – ich alter Knacker zu schnell). Ja Freunde – Lässiter lebt noch, oder wars der Holzmichl? Egal - zweiter Sieg für Kulmbach.
So kams zum Showdown mit Heiko Gralla, der gegen Kalle Bergmann ran musste und David Kirsch gegen den bis dato stark spielenden Ayhan Bediroglou. Und Kulmbachs Neuzugang zeigte eine starke kämpferische Leistung, gewann im Entscheidungssatz und die Bierstädter glichen zum Unentschieden aus.
Zeitgleich gewann Kirsch den ersten Satz – es stand auf Messers Schneide. Mit absoluter Ruhe und Abgeklärtheit baute Kirsch immer mehr Druck auf, ein glückliches Tor zur rechten Zeit und Ayhan Bedirouglous Konzentration war dahin. Kirsch gewinnt mit 2:0 das letzte Spiel und Kulmbach dreht das irrste Spiel des Jahres noch zu einem Sieg. Niemand hätte nach der 27:15 Führung mehr an einen Sieg der Kulmbacher geglaubt.
14:0 im vierten Satz – das gabs noch NIE! Doch wieder einmal bewahrheitet sich: ein Spiel ist erst aus, wenn der letzte Ball gespielt wurde.
Fazit: Ich kann es mir nicht anders erklären, aber Bayreuth war sich meiner Meinung nach zu siegessicher und konnte mit dem aufsteigenden Druck im letzten Viertel nicht klarkommen. Ein kämpferischer Martin Schirmer, ein strategisch gut spielender Heiko Gralla, ein mit stoischer Ruhe den Gegner zermürbender Dave Kirsch und Lässiters Colt waren letztendlich die Garanten für den Sieg... ...und natürlich die kleinen Jägermeister.
Endstand Landesliga Nord: 1.KSC Kulmbach e.V. 1 vs. Soccer Club Foosion Bayreuth 1 -- 29:27