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Tischfussball Multitable-WM in Nantes

Freitag/Kießling erringen Silber im Senioren-Team und Bronze im Doppel

Freitag/Kießling erringen Silber im Senioren-Team und Bronze im Doppel

Bereits zum 4. Mal wurde die Tischfußball-WM in Nantes ausgetragen. Aus terminlichen Gründen war der Termin kurz vor Weihnachten etwas unglücklich gewählt, so das nur 23 Nationen mit knapp 350 Spielern antreten konnten.

Mit dabei der Untersteinacher Heinz Kießling und seinem Doppelpartner Detlef Freitag aus Kulmbach vom 1.KSC Kulmbach e.V., die in allen Disziplinen den Leonhart-Tisch als Heimtisch wählten. Wieder hatten sich die beiden Tischfußballer intensiv für die Multitable-Weltmeisterschaft im ITSF-Trainingszentrum in der ATS-Sportgaststätte vorbereitet.

Begonnen wurde das Turnier mit der Qualifikation und KO-Runde im Einzel sowie die Qualifikation im  Doppel. Kießling startete hochkonzentriert im Einzel, gewann alle Spiele was ihm Platz 4 in der Rangliste brachte. Freitag startete unglücklich, gewann nur 3 Spiele und belegte Rang 13 - und das Unglück nahm seinen Lauf. Zuerst musste Kießling in der KO-Runde gegen seinen Partner Freitag antreten, was er knapp gewann, und dann gegen seinen Team-Kollegen Uli Stöpel. Dadurch sichtlich frustriert verlor Kießling sein Spiel deutlich und schied im 1/4-Finale aus.
Da fährt man 1200 km nach Nantes, und muss in der KO-Runde gegen seine eigenen Leute spielen
In der Qualifikation im Doppel  lief es für die beiden KSC-ler besser.

Sie gewannen 4 Spiele von 6 was Rang 11 bedeutete. Und Kießling kam langsam in Fahrt. Die Gegner im 1/8-Finale waren die Amerikaner Brandan Flaherty und Louis JR. Barcelona die auf dem Tisch Fireball spielten. Freitag und Kießling gewannen auf ihrem Heimtisch Leonhart jedes Spiel, konterten sofort auf dem Fireball und gewannen klar mit 3:0 Punkten, und das 1/4-Finale war erreicht.

Und wieder waren die Gegner Deutsche. Mit Klaus Gottesleben und Josef Cornelius wartete ein Brocken auf die beiden Kulmbacher, den die beiden wählten Bonzini als Heimtisch, verloren in der Vorrunde nur 1 Spiel und belegten in der Rangliste Platz 3. Alle Spiele endeten jeweils auf dem Heimtisch mit 5:4, was einen Entscheidungssatz bedeutete. Hier wurde der 1. Ball auf Bonzini gespielt, und dann jeweils abwechselnd 2 Bälle auf jedem Tisch. Und Freitag bot wieder einmal eine Weltklasseleistung in der Abwehr, denn Gottesleben traf nur ein einziges mal. Kießling hatte hingegen keinen Fehlschuss was schließlich den Sieg zum 5:3 bedeutete. Das Halbfinale war erreicht.

Hier traf man  auf die Österreicher Auer/Swoboda, die mit ihrem ungewöhnlichen Spielstil gegen die beiden KSC-ler gleich mit 2:0 in Führung gingen. Auf dem Garlando kämpfte man sich auf 2:1 wieder heran, und kam immer besser ins Spiel. Mit einem „Ei“ beim Stand von 4:4 gewannen die Österreicher mit 5:4 den dritten Satz und zogen ins Finale ein wo sie gegen die USA chancenlos waren. Für die beiden Kulmbacher bedeutete dies Bronce.

Im Senioren-Team wollte man die Blamage vom letzten Jahr vergessen machen. Mit dem neu zusammengestellten Team Gottesleben, Cornelius, Azab, Kircher, Freitag und Kießling hatte man eine optimale Mischung für alle Tische – und dies sollte sich auch eindrucksvoll zeigen.
In der Quali sollte mit Mannschaften aus Österreich, USA, Italien und Niederlande die Aufgabe machbar sein. Durch eine geschickte Aufstellung vom „Fuchs“ Josef Cornelius mussten Freitag und Kießling Verantwortung übernehmen und stets das erste Spiel bestreiten. Und die beiden KSC-ler gaben Vollgas. Egal welche Nation – Freitag/Kießling spielten immer stärker und vor allem die Niederländer auf ROBERTO SPORT sollten das zu spüren bekommen, hatten sie Deutschland im letzten Jahr doch aus dem Turnier geworfen. Doch dieses mal waren sie chancenlos und wurden  von Freitag/Kießling regelrecht zusammengeschossen, was der Grundstein für den klaren Sieg bedeutete und Rang 2 in der Qualifikation.

Im Viertelfinale war der Gegner Frankreich auf Bonzini. Und wieder mussten Freitag/Kießling ran. Auch hier hatte Freitag seine Gegner im Griff und Kießling, der durch das Abwehrverhalten seines Partners immer sicherer wurde, deklassierte mit seinem druckvollem Spiel die Franzosen, und sie gewannen beide Spiele. Hayman Azab vollendete im Einzel, sodass Deutschland mit 3:0  Endstand deutlich gewann.

Never change a running system – hat sich wohl Josef Cornmelius gedacht, als er auch im Halbfinale gegen England auf Garlando die beiden Kulmbacher als erstes antreten lies. Und Kießling spielte sich in so einen Rausch, dass er vor lauter Spielsucht beim Tischwechsel die Orientierung verlor plötzlich an einem falschen Tisch stand. Aber sein Partner zeigte ihm den rechten Weg. Man gewann beide Sätze deutlich und ging mit 1:0  in Führung. Altmeister Hans-Friedrich „Jet“ Kircher legte im Einzel ebenfalls mit 2:0 Sätzen gegen David Zeaman nach und  Gottesleben/Kircher gewannen ebenso sicher im 3. Spiel mit 2:0 zum klaren 3:0 Endstand und Deutschland war im Finale. Verzückt über soviel Dominanz zog Coach Josef Cornelius seine Kappe und verneigte sich vor seinen Spielern.

Und das Finale gegen USA sollte noch einmal richtig spannend werden. Wie am Vortag auch mussten Freitag/Kießling wieder als erstes ran gegen David Wick, Seniorenweltmeister im Doppel und Bruce Nardoci.  Und Freitag/Kießling gewannen das erste Spiel auf Fireball mit 5:4.

Lag eine Sensation in der Luft?

USA konterte auf dem Leonhart mit einem unglaublichen 5:1 und es ging in den Entscheidungssatz, in dem erneut abwechselnd auf Fireball-Leonhart gespielt werden musste. Kein Team konnte sich absetzen und jedes Team ging abwechselnd mehrmals in Führung. Da aber ohne Limit gespielt wurde, hieß es am Ende nach einem nervenaufreibenden Kampf 12:10 für die USA, und Deutschland lag 0:1 zurück. Auch Hayman Azab war knapp dran gegen Jack Lenty zu gewinnen, führte er doch ebenfalls zwischenzeitlich auf Fireball 4:3. Aber Jack Lenty drehte das Spiel und gewann seine beiden Sätze und USA führte mit 2:0. Konnten Freitag/Kießling es nochmals spannend machen? - Nein. Jack Lenty spielte im 3. Spiel fehlerfrei und führte die USA verdient zum Sieg.
Mit der Silbermedaille meldete sich aber Deutschland eindrucksvoll in der Weltspitze zurück.

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